Jodel D-112
Die Jodel D-11 Familie ist eine Konstruktion des französischen Testpiloten Édouard Joly und Konstrukteurs Jean Délémontez. Sie wurde anlässlich einer Ausschreibung der Regierung für ein Flugzeug für die nach dem Krieg wiedererwachenden französischen Clubs geschaffen und durch Vergrößerung des D-9-Rumpfes und Anbau des gekürzten Flügels der nicht gebauten D-10 entwickelt. Die am meisten verwendeten Motoren waren der Sternmotor Salmson 9, sowie Continental O-170 oder Continental O-200, wobei speziell Eigenbauten auch eine Reihe anderer Motore verwendeten.
Der 2-sitzige Tiefdecker mit Kastenrumpf, verkleidetem festen Fahrwerk, einholmigem Flügel mit stark gekicktem Aussenflügel und herkömmlicher Spornradkonfiguration war ein großer Erfolg, genaue Produktionszahlen sind aufgrund der vielen Eigenbauten und Entwicklungsvarianten unzuverlässig. Es dürften aber weit über 600 Exemplare hergestellt worden sein. Zählt man die Weiterentwicklungen bis zur DR 400 und 500 hinzu sind es wohl um die 2500 Exemplare
Erstflug war am 4. April 1950. Jodel stellte relativ wenige Flugzeuge selber her, D.11 wurden aber in großer Zahl von einer Reihe anderer Hersteller wie Wassmer, SAN und Robin in Frankreich, Aero Difusión in Spanien, Falconar Avia in Kanada, Aero-Flugzeugbau in Deutschland und Uetz in der Schweiz u.a. in Lizenz gebaut; ebenso waren Plansätze für Selberbauer und Vereine erhältlich. Durch die recht einfach gehaltene Konstruktion ganz aus Holz wurde auch eine erhebliche Anzahl an Eigenbauten realisiert.
Beliebt war das Flugzeug auch mit Schleppvorrichtung zum Seglerschlepp (‚remorqueuer‘).
Varianten
D.11 – Originalversion mit 55 PS Salmson 9Adb Sternmotor
D.111 – D.11 mit 75 PS Minié 4DC Triebwerk, gebaut von Jodel.
D.112 – D.11 mit 65 PS Continental A65 Triebwerk, gebaut von Wassmer, SAN, Valledeau, Denize und Amateurbauten. Untervarianten: D.112A, D.112D, D.112V
D.113 – D.11 mit 100 PS Continental O-200-A Triebwerk, Amateurbau.
D.114 – D.11 mit 70 PS Minié 4DA.28 Triebwerk, Amateurbau.
D.115 – D.11 mit 75 PS Mathis 4-GF-60 Triebwerk, Amateurbau.
D.116 – D.11 mit 60 PS Salmson 9ADR Triebwerk, Amateurbau.
D.117 – D.11 mit 90 PS Continental C90 Triebwerk und geänderter Elektrik, 223 Stück gebaut von SAN. Als D.117A von Alpavia gebaut
D.118 – D.11 mit 60 PS Walter Mikron II Triebwerk, Amateurbau.
D.119 – Amateurbau D.117, Vesionen: D.119D, D.119DA, D.119V
D.120 – gebaut von Wassmer, ‚Paris-Nice‘ genannt, 337 Stück gebaut, Varianten: D.120A (für ‚airbreaks‘, D.120R (für ‚remorqueur’=Schlepper), D.120AR
D.121 – D.11 mit 75 PS Continental A75 Triebwerk, Amateurbau.
D.122 – D.11 mit 75 PS Praga Triebwerk, Amateurbau.
D.123 – D.11 mit 85 PS Salmson 5AP.01 Triebwerk, Amateurbau.
D.124 – D.11 mit 80 PS Salmson 5AQ.01 Triebwerk, Amateurbau.
D.125 – D.11 mit 90 PS Kaiser Triebwerk, Amateurbau.
D.126 – D.11 mit 85 PS Continental C85 Triebwerk, Amateurbau.
D.127 – D.112 mit aufschiebbarer Cockpitkanzel und DR-100-Fahrwerk, gebaut von EAC.
D.128 – D.119 mit aufschiebbarer Cockpitkanzel und DR-100-Fahrwerk, gebaut von EAC.
D.11 Spécial
Falconar F 11 Sporty kanadischer Lizenzbau, entweder fertig oder als Bausatz
Uetz U2V – D.119 mit geradem Flügel, gebaut in der Schweiz vom Walter Uetz Flugzeugbau
durch Aero Difusión (68 Stück) in Spanien:
D-11 Compostela
D-112 Popuplane
D-119 Popuplane
D-1190S Compostela
Daten (mit Continental C-90-12F)
Pilot 1/Passagier 1
Leistung 71 kW / 95 PS
Vmax 209 km/h / 113 kts / 130 mph
Reichweite 1.100 km / 594 NM / 684 mi.
Leergewicht 340 kg / 750 lbs
max. Startmasse 620 kg / 1.367 lbs
Steigrate 790ft/min / 4,3m/min
Spannweite 8,17 m
Flügelfläche 12,7 m²
Länge 6,20 m
Höhe 2,05 m